Grüner Tee
Doch woher kommt dieses außergewöhnliche Getränk überhaupt? Welche Geschichte steckt hinter dem Tee? Dem und vielen anderen Dingen rund um den Tee, speziell dem grünen Tee, wollen wir auf diesen Seiten ein wenig auf den Grund gehen.
Es begann 2737 Jahre vor Christus…
Eine Legende besagt, dass im Jahre 2737 vor Christus der grüne Tee wohl eher zufällig vom damaligen chinesischen Kaiser Chen Nung entdeckt wurde. Ein Blatt eines wildwachsenden Teestrauches wehte damals in eine Schale mit heißem Wasser. So entstand der erste Aufguss. Am Anfang verwendeten die Chinesen den grünen Tee ausschließlich als Heilmittel. Müdigkeit, Rheuma, Kopfschmerzen, Konzentrations- und auch leichte Sehschwächen wurden zu der Zeit mit ihm behandelt.
Erst einige Jahrhunderte später entdeckte man Tee endlich auch als Genussmittel. Um etwa 400 Jahre vor Christie Geburt gab es die ersten zaghaften Formen der bekannten, traditionellen Teestunde. In einigen Gegenden begann man damit, seinen Gästen einen Tee anzubieten. Man mag es kaum denken, aber noch einmal 1000 Jahre mussten vergehen, bis ganz China diesen wunderbaren Brauch übernahm. Erst in der Tang-Dynastie (618-906) wurde Teetrinken zu einem Teil der Alltagskultur. Zur damaligen Zeit entstand dann auch das erste Buch über Tee. Luh Yü fasste in seiner „Heiligen Schrift vom Tee“ alles Wissenswerte über Botanik, Geschichte, Herstellung, Zubereitung und auch über die Heilwirkung zusammen. Heute wird Luh Yü als Schutzpatron des Tees bezeichnet.
Im Laufe der Jahre veränderten sich nicht nur die Herstellungs- und Zubereitungsart, sondern auch das Erscheinungsbild. Zu Zeiten der Tang-Dynastie war es üblich, den Tee zu Ziegeln zu pressen. Von so einem Ziegel wurde dann zur Zubereitung mit der Reibe ein bisschen abgeschabt und mit unterschiedlichen Beigaben gekocht. Ingwer, Orangenschalen und auch Salz waren durchaus übliche Beigaben. Doch Luh Yü lehnte schon damals alle Beigaben ab, weil er überzeugt war, dass der pure Grünteegeschmack Einfachheit und das Maßvolle demonstrieren würde. Die heute übliche Form der Zubereitung praktizierte man aber erst in der Ming-Dynastie (1368-1644), wo man begann, die Teeblätter mit kochendem Wasser zu übergießen.
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gab es Tee nur in China oder besser gesagt, das meinte man zumindest damals. Erst 1823 entdeckte man in Indien ebenfalls wildwachsende Teepflanzen in der Gegend um Assam.
Tee in Europa
In Europa letztendlich verbreitete sich der Tee durch die Holländer, die ihn 1610 erstmals mitbrachten. Speziell in Deutschland begann der Tee seinen Eroberungsfeldzug vom Norden aus. In Ostfriesland lernte man durch die Holländer als erstes die Vorzüge des Tees zu schätzen. Schon im 18. Jahrhundert war man dort von dem Getränk völlig überzeugt. Der Rest Deutschlands brauchte noch etwa 100 Jahre länger, bis auch hier erkannt wurde, was für ein besonderes Getränk der Tee ist. Im Laufe der Jahre vollzog sich eine unglaubliche Entwicklung. Anfangs nur von der Oberschicht getrunken oder als Medizin in Apotheken angeboten, wurde der Tee nach und nach zum Modegetränk. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Engländer damit, nur noch schwarzen Tee herzustellen. Dadurch verschwand der grüne Tee eine Zeit lang. Doch inzwischen wird grüner Tee immer beliebter, was nicht zuletzt an der Heilwirkung und am Wellness-Trend liegt. Grüner Tee bietet ein enormes Spektrum unterschiedlicher Geschmäcker und ist gerade dadurch so außergewöhnlich.