Grüner Tee aus Taiwan/Formosa

Taiwan bietet optimale Voraussetzungen für den Teeanbau. Warme, aber nicht zu heiße Sommer mit höchstens 28°C und milde Winter mit Tiefsttemperaturen von 13°C liefern ideale klimatische Verhältnisse für die Teepflanzen. Die Insel ist bekannt für ihre besonders feinen grünen Tees.
Oolongs, Pouchons und der Grüntee Pi Lo Chun sind besondere Spezialitäten der Insel. Der Tee wird oft noch nach dem alten Namen der Insel „Formosa“ benannt.

Entwicklung der Teeproduktion


Erst um 1800 begann man auf der Insel mit dem Anbau von Tee. Dafür wurden Teepflanzen aus der chinesischen Provinz Fukien verwendet. Dadurch lässt sich auch erklären, weshalb sich die Produktion am Anfang auf chinesische Sorten beschränkte. 1881 begann dann ein chinesischer Kaufmann mit der Produktion des Pouchong-Tees.
Erst nach 1980 entdeckten die Taiwaner den Tee für sich selbst. Vorher exportierten sie 75% ihrer Gesamtproduktion. Nach 1980 stieg der Eigenverbrauch der Bevölkerung rapide an, sodass heute nur noch 25% des produzierten Tees exportiert werden.

„Teeforschung“


Um die Eigenschaften der unterschiedlichen Teepflanzen zu testen, Qualitäten zu überprüfen oder auch neue Produkte zu entwickeln, wurde hier eine eigene Tee-Forschungsstation errichtet. Hier entstanden verschiedenste Produkte rund um den Tee, wie z. B. Instant-Tees, Teemarmelade, Teeweine oder Badezusätze, die Tee enthalten.
Die Taiwan-Teesorten sind außerordentlich begehrt und erscheinen auf keiner Tee-Auktion. Deshalb ist ein gutes Verhältnis zu den Spitzenerzeugern Taiwans für Teeimporteure besonders wichtig. Nur auf diese Art und Weise ist es möglich, einen Teil des begehrten Tees zu erstehen.

Oolong und Pouchong


Taiwan ist bekannt für die hervorragenden Oolongs, die hier am meisten produziert werden. Oolong-Tee ist ein halbfermentierter Tee, der geschmacklich betrachtet irgendwo zwischen grünem und schwarzem Tee liegt. Vergleicht man chinesischen Oolong mit dem Taiwan-Oolong fällt sofort der stärkere Schwarzteecharakter des Taiwan-Oolongs auf. Dieser entsteht dadurch, dass der Oolong hier ein wenig länger fermentiert wird als in China. Die Herstellung des Oolongs ist eine wahre Kunst. Dazu muss der Prozess der Fermentation im richtigen Moment abgebrochen werden. Das ist sicher auch ein Grund, weshalb Oolongs fast ausschließlich in kleineren Familienbetrieben hergestellt werden. Diese Tees müssen manuell hergestellt werden, was für enorme Produktionskosten sorgt.
Der ebenso typische Pouchong hat im Gegensatz zum Oolong nur einen leichten Schwarzteecharakter und wird nur sehr kurz anfermentiert. So behält er sein meist blumiges Aroma.

Bekannte Anbaugebiete Taiwans


Die besten Teequalitäten stammen eindeutig aus dem Hochland von Nantou und Chiayi. Insgesamt konzentriert sich der Teeanbau auf die Gebiete im Norden und in der Mitte der Insel.

Ernte


Geerntet wird jedes Jahr von April bis November. Auch hier auf der Insel stammen die besten Qualitäten aus der Frühjahrspflückung. Außerdem gibt es zwei Sommerpflückungen, eine Herbst- und eine Winterernte.