Zubereitung von grünem Tee

Vor allem drei Faktoren sind ausschlaggebend für ein optimales Ergebnis bei der Zubereitung von grünem Tee. Der Geschmack wird von der Dosierung, von der Ziehzeit und von der Wassertemperatur stark beeinflusst. Deshalb sollte der Tee sehr sorgfältig zubereitet werden. In der japanischen Teezeremonie wird die Zubereitung des Tees sogar als wahre Kunst betrachtet. Jede Tasse schmeckt einzigartig und ist ein Kunstwerk für sich.
Wer sich sehr gut auskennt, weiß genau, wie er die drei Faktoren einsetzen muss, um bestimmte Geschmackserlebnisse herbeizuführen.

Dosierung


Natürlich ist es abhängig vom Geschmack des Einzelnen, wie viel Tee er verwenden muss, um seinen optimalen Tee zuzubereiten. Wer es stärker liebt, sollte eine größere Menge des Tees für den Aufguss benutzen als jemand, der es eher mild mag. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Menge zwischen 11 und 13 Gramm des grünen Tees mit einem Liter heißem Wasser aufgegossen werden sollte, um einen schmackhaften Tee zuzubereiten.
Wer sich nicht die Mühe machen will, den grünen Tee genau abzuwiegen, kann natürlich auch Teelöffel zur Dosierung benutzen. So wird zwar nicht zu 100% genau abgemessen, aber ein normaler Teelöffel fasst ungefähr 3g Tee. Also reichen 4 bis 5 Teelöffel für einen Liter Wasser aus.
Da das Ganze auch noch je nach Sorte ein wenig variiert, muss man entweder ausprobieren und die passende Menge für den eigenen Geschmack herausfinden oder doch auf das altbewährte Abwiegen zurück greifen.

Das richtige Wasser und die optimale Wassertemperatur


In unseren Regionen kann man leider nur noch von dem, von den Chinesen so sehr geschätzten, Bergquellwasser träumen. Dieses gilt als das beste Wasser, um einen Tee zuzubereiten. Für uns heißt das aber nicht, dass wir auf den wunderbaren Tee verzichten müssen. Wichtig ist nur, dass zur Zubereitung möglichst weiches (bis Härtegrad 10) und frisches Wasser mit wenig Kalk, Chlor und anderen Substanzen verwendet wird. Denn diese Zusatzstoffe wirken als richtige Aromablockaden beim Tee. Die Verwendung von Wasserfiltern kann die Qualität des Wassers erheblich verbessern.
Beim Aufguss ist besonders zu beachten, dass sich der grüne Tee vom schwarzen Tee stark unterscheidet. Während der schwarze Tee kochendes Wasser braucht, um seinen Geschmack vollständig zu entfalten, liebt der grüne Tee nicht ganz so heißes Wasser. Abhängig von der Sorte sind Temperaturen zwischen 90 und 60°C optimal. Die höheren Temperaturen von 90 bis 75°C eignen sich für die kräftigeren Sorten. Zarteres Aroma hingegen verlangt nach Temperaturen zwischen 75 und 60°C. Hilfreich beim Feststellen der richtigen Temperatur ist ein Glas-Thermometer, das in einigen Teeläden angeboten wird. Aber auch einfache Regeln helfen dabei, den richtigen Zeitpunkt für den Aufguss zu erkennen. So hat das Wasser etwa 3 bis 4 Minuten nach dem Aufkochen 90°C und 12 bis 15 Minuten reichen aus, um die 75°C zu erreichen. Trotzdem sollte das Wasser immer aufgekocht werden, um seine Qualität noch ein wenig zu erhöhen. Aber in diesem Falle ist viel nicht gleich gut. Bereits einmal aufgekochtes Wasser sollte kein zweites Mal aufgekocht werden, um dann für den Aufguss verwendet zu werden.


Ziehzeit


Grüner Tee braucht nicht so lange ziehen wie schwarzer. Das liegt daran, dass die Inhaltsstoffe frei sind und so schneller in das heiße Wasser übergehen können. Hier reichen 1 bis 3 Minuten Ziehzeit völlig aus. Die feineren Sorten jedoch sollten 2 bis 3 Minuten ziehen. Diese Angaben sind allerdings stark verallgemeinert. Denn die unterschiedlichen Sorten haben auch ihre eigenen Zubereitungsempfehlungen. Praktische Hinweise erhält man in jedem Teeladen.

Ab und zu liest man davon, dass grüner Tee mehrfach aufgebrüht werden kann. Allerdings hat man sich bei dieser Angabe an der chinesischen Methode, Tee zuzubereiten, orientiert. Die Chinesen bereiten nämlich einen höher dosierten Teeextrakt in einer eigenen Ziehkanne zu, der dann mehrfach mit Wasser aufgegossen wird. Hier in Europa wird üblicherweise eine Kanne mit genau der empfohlenen Menge Tee zubereitet, sodass ein zweiter Aufguss geschmacklich nicht mehr mit dem ersten mithalten könnte.
Diese Grundregeln geben nur eine Orientierung, wie grüner Tee zubereitet werden sollte. Trotzdem entscheidet letztendlich der eigene Geschmack, welche Dosierung oder welche Ziehzeit der Einzelne bevorzugt. Hier bleibt viel Spielraum zum Experimentieren.

Den Tee „waschen“ oder „öffnen“


Eine besondere Art der Teezubereitung ist es den Tee zu waschen oder zu öffnen. Hier wird der Grüntee mit heißem Wasser übergossen und man lässt den Tee eine halbe bis eine Minute ziehen. Das Wasser wird weg gegossen und man lässt den Tee ein zweites Mal ziehen. Erst dieser zweite Aufguss wird getrunken. Mit dieser Methode kann der Koffeingehalt im Tee stark gesenkt werden. Da Koffein sehr gut wasserlöslich ist, werden schon nach kurzer Zeit große Mengen des Koffeins gelöst. Diese werden mit dem ersten Aufguss entsorgt. Der zweite Aufguss enthält dann wesentlich weniger Koffein. Ein guter Tipp, wenn man vor dem zu Bett gehen Tee trinken möchte.