Die Teepflanze
Camellia sinensis – ein wahres Wunder der Natur
Während die Camellia assamica doch eher für die Herstellung von schwarzem Tee verwendet wird, ist die Camellia sinensis geradezu uneingeschränkt in ihren Möglichkeiten. Traditionell wird sie als Pflanze des grünen Tees bezeichnet. Jedoch werden ebenso aus ihren Blättern schwarze und weiße Tees hergestellt. Sogar Oolongs werden daraus gewonnen. Die China-Teepflanze ist ein wahres Multitalent. Aufgrund ihres geringeren Gerbstoffgehaltes ist sie geradezu prädestiniert für den grünen Tee. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Camellia sinensis wesentlich widerstandsfähiger und vielseitiger ist als die Camellia assamica.
Camellia assamica – eine indische Überraschung
Die Assam-Teepflanze wurde eher zufällig im Jahre 1823 durch einen Schotten im Dschungel von Assam, in Nordindien, entdeckt. Es war eine riesige Überraschung, die wildwachsenden Teebüsche hier zu finden. Bis dahin war man davon überzeugt, dass Tee absolut chinesisch wäre. Die hier entdeckte Teepflanze unterscheidet sich allerdings etwas von der China-Teepflanze. Die Assam-Teebüsche haben wesentlich größere und breitere Blätter. Erhalten sie ausreichend Wärme und sehr hohe Luftfeuchtigkeit, wachsen sie extrem schnell. Diese Pflanze, die Camellia assamica dient vor allem als Grundlage für Schwarztees. Für grüne Tees ist sie nicht besonders gut geeignet, da diese einen bittereren Geschmack bekommen würden als die grünen Tees aus der Camellia sinensis.
Hybride – Kreuzungen
Um ständig noch aromatischere und feinere Teearten zu erhalten, wurden im Laufe der Zeit beide Pflanzen oftmals miteinander gekreuzt. Irgendwann entstand auf diese Art und Weise die sogenannte Assamhybride, die heute die Grundlage für nahezu alle Teekulturen weltweit bildet. Allerdings ist es auch möglich, Kreuzungen zwischen Pflanzen derselben Gattung vorzunehmen. So wurden bspw. in China Camellia sinensis Pflanzen aus unterschiedlichen Regionen miteinander gekreuzt, um dadurch höhere Erträge und eine noch bessere Qualität zu erzielen. Außerdem werden die Teepflanzen durch diese Kreuzungen optimal an die Anbaubedingungen vor Ort angepasst.
Ein paar allgemeine Informationen
In den berühmten Teegärten ist es üblich, die Teepflanzen auf eine maximale Höhe von 1,50m herunter zu schneiden. Dadurch bildet der Strauch mehr Seitentriebe und lässt sich leichter ernten. Es gibt die Teepflanze in der freien Natur aber auch als Baum. Besonders bekannt ist die Region Xishuangbanna in der Provinz Yunnan, wo die ältesten Teebäume zu Hause sind. Der Stamm dieser imposanten Bäume hat einen Durchmesser von fast einem Meter. Die Größten sind 32 Meter hoch. Auch das Alter der Bäume ist beachtlich. Sie sind schon rund 1.700 Jahre alt. Dies zeigt auch deutlich, wie robust und widerstandsfähig diese besonderen Pflanzen sind.
Heutzutage wird Tee nicht mehr nur in seiner Heimat, in China, Taiwan und Assam angebaut. Inzwischen geschieht dies in 50 Ländern der Erde. Allerdings findet die Teepflanze ihre optimalen Wachstumsbedingungen nur in tropischen oder subtropischen Gebieten. Durchschnittstemperaturen von 18°C und 200mm Regen jeden Monat gelten als optimal. Mindestens vier Stunden Sonne täglich und ein lockerer Boden garantieren eine ertragreiche Ernte. Diese Voraussetzungen erfüllen vor allem die Höhenlagen des asiatischen Berglands.